Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten in Island

Am 24.12. ist die ganze Familie zu Marias Gastfamilie gegangen. Dort haben wir traditionell Milchreis gegessen. In dem Milchreis, ein riesen Topf, da wir um die 15 Leute waren, gab es eine einzige Mandel. Und wer diese Mandel im Milchreis findet, man versucht es so lange wie möglich sie zu verstecken, bekommt ein "Mandelgeschenk". Dieses Jahr war es eine Packung Pralinen. Sie ging allerdings nicht an uns.

den Topf schön leer gefuttert
Gegen 17:00 Uhr habe ich dann meine Familie mit einem Anruf überrascht. Es war "nur" eine halbe Stunde. Danach lag ich für einige Minuten heulend im Bett.
Dann wurde sich fertiggemacht, denn um Punkt 18:00 Uhr fing Weihnachten an. Wir haben es mit Glockengeläut im Radio eingeläutet.

Es gab Rjúpa (Schneehuhn) mit karamellisierten Kartoffeln und mit braunem Zucker karamellisiertem Kohl. Das war wie erwartet extrem süß. Und nicht so unbedingt mein Geschmack. Zum Glück gab es auch noch richtige Kartoffeln.
vorne rechts die karamellisierten Kartoffeln
neben der Hand der karamellisierte Kohl
vor den Kerzen die Schneehühner
Nach dem Nachtisch und nachdem die Küche aufgeräumt war, wurden die Geschenke unter den Baum gelegt. Irgendwann meinte Júlíus dann, das wären alle. Doch meine Geschenke von Mama waren noch nicht mit dabei. Die hat Sirry woanders gelagert.

Wir haben uns dann alle auf das Sofa gesetzt und Júli hat uns dann die Pakete gereicht. Schade, das die Kids die nicht selber nehmen konnten.


Ich habe drei Kerzen bekommen, von Mama einen Pulli und eine neue Kugel für meine Kette. Meiner Gastfamilie hat sich ein großes Geschenk überlegt. Von der einen bekomme ich ein Maßband, von der nächsten ein Tester, welche Größe die Nadeln haben, dann ein riesen Nadel-Set mit allen Nadelgrößen (also wenn du noch mal eine Größe brauchst, Oma, die du nicht hast, melde dich) und ein Wolle-Gutschein für meinen ersten isländischen Peysa (Pullover).
Ich habe noch Handschuhe vom "Weihnachtsmann" bekommen und ich habe keine Ahnung wer das ist. Wir dachten erst, Júlis Eltern, aber von denen sind die nicht. Auf jeden Fall sind sie ein klitzekleines bisschen zu klein.

Von meinen Verwandten väterlicher seits habe ich ein Foto bekommen und ich habe so angefangen zu weinen.

meine ganzen Geschenke
den Peysa, den die Frau hat, möchte ich machen
dafür bekomme ich die Wolle von Sirry
Dagbjört hat ein Steckenpferd bekommen, aber verstanden hat sie es nicht. Sie hat immer am Ende angefasst und es vor sich hingeschoben.

Nach der Bescherung wurden die Weihnachtskarten gelesen. Die eine Weihnachtskarte kam nicht von Tabea, sondern von Michelle. Danke! :)

meine gesammelten Karten
Um 22:00 Uhr wurde dann ein Gottesdienst im Fernsehen übertragen. Dieses Jahr war es in der Kirche von Hvanneyri, der ehemaligen Heimatstadt der Familie. Sie haben also ihre ganzen Freunde gesehen und Ásgerður fing deswegen auch an zu weinen.

Was macht Júli? Der findet Kirche so langweilig, dass er sich mitten in der Messe an den Computer setzt und Onlinespiele spielt. An Weihnachten!

Also irgendwie kam die weihnachtliche Stimmung ein bisschen zu kurz. Gerade während des Auspackens und des Fernseh-Gottesdienstes.
Während des Auspackens hat Sirry immer mitgeschrieben, was von wem kommt. Das hat es so hektisch gemacht.

Ásgerður hat von mir das Spiel "Twister" bekommen. Sie wollte in der Nacht gar nicht mehr aufhören zu spielen.


Gestern bin ich aufgewacht und wollte lesen und plötzlich geht nach zwei Minuten der Strom aus. Sirry hat mich am Tag vorher schon gewarnt, dass das passieren kann. Unsere Stromleitungen sind nämlich wohl überirdisch und wenn sie zufrieren ist der Strom weg. Nach kurzer Zeit war er aber wieder da.

Zum Frühstück gab es im Kerzenschein Kekse und heiße Schokolade. Das war schön.

Mittags gab es dann Hangikjöt. Geräuchertes Fleisch. Das wurde wieder kalt gegessen. Ich mag es immer noch nicht ganz so gerne. Aber es war besser als in Egilsstaðir.

Die isländische Telefonkompanie hat es gestern so angestellt, das man von Island kostenlos in andere Länder anrufen konnte. Die Chance habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Wir hatten nämlich dank des Stromausfalls auch kein Internet, weswegen ich halt nicht skypen konnte. So habe ich zwei Stunden mit Mama und Papa telefoniert.

Sirry und Júlíus haben von Sirrys Schwester ein "Wasgij"-Puzzle von Jumbo bekommen. Bei den "Wasgij"-Puzzles muss nicht das gepuzzelt werden, was abgebildet ist, sondern man muss sich in eine der Personen hineinversetzen und puzzeln, was sie sehen. Ich glaube, wir saßen da insgesamt 11 Stunden dran.

die Verpackung
was gepuzzelt wurde
so wahr
Das wäre genau das richtige Puzzle für Mama.


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