Mittwoch, 28. August 2013

bremenports

Es gab letztens zum Abendessen Forelle, die allerdings genauso wie Lachs aussah und schmeckte, liegt halt an der Nahrung.
Dazu gab es Fischsuppe. Das einzig fischige war das Wasser, was das Kochwasser der Forellen war. In das Wasser kamen Rosinen und Zwetschgen, genau dieselben Zutaten wir bei der Füllung der Gans, weswegen die Fischsuppe für mich eher eine Ganssuppe war. Und ich sie auch nicht so gerne mochte.
Dann hat Júlíus mir eine Kieme gereicht, oder etwas ähnliches, die ich nach Zögern auch gegessen habe. Ich muss mich schließlich auf die "Leckereien" im Januar vorbereiten. Die Kieme sollte angeblich so anders als das Fleisch schmecken, mit soviel mehr Geschmack . . . wenn er meint.

In den Nachrichten kam dann etwas über bremenports. Sirry arbeitet ja bei der Stadt und sie hatte diesbezüglich auch ein großes Meeting, mit welchen aus Bremerhaven.
Nicht weit weg von þórshöfn soll nämlich der größte Hafen Islands (und der Welt?) gebaut werden, dort, wo ich vor ein paar Tagen noch Fotos vom Militärstützpunkt gemacht habe.
Der Hafen soll dann zur Verkürzung der Nord-Ost-Passage sein und um Schiffsladungen aus China und Amerika hier kurz zwischen zulagern und anschließend einzeln ins entsprechende EU-Land weiter zu verschiffen.

Wenn es diesen riesigen Hafen gibt, frage ich mich, was aus dem kleinen þórshöfn wird, die nächste Stadt. Die wird sich dann ja mit Sicherheit riesig verändern.

Dienstag, 27. August 2013

Norddeutschland in Nordisland

Ich habe am Samstag einen Anruf von Sirry's Schwester bekommen, da sie zwei Briefe für mich hat. Meine Briefe werden nämlich zur Zeit an ihre Adresse geschickt, da wir wohl auch da angemeldet sind. Fragt mich nicht.
Der eine Brief war von der Stadt Westerstede, die Unterlagen zur Briefwahl. Scheinbar wurde das über Eilpost verschickt, denn der Stempel war vom 21.08. und er kam schließlich am 24.08. hier an. Nichts mit einer Woche Versand.

Des Weiteren gab es gestern Abend Fischburger und Dr. Oetker Vanillepudding. Die Fischburger haben wir auf meine Initiative gemacht, da sie sowas mal probieren wollten. Allerdings mit gebratenem Fisch und nicht mit Matjes oder Lachs. Sirry meinte, sie möge kein  Lachs, das sei ihr zu fettig. Kann man das fassen? Nichts ist besser als Lachs. Und in der Fischfabrik in der Stadt wird wohl bald auch Hering verarbeitet. Dann gibt es norddeutsche Fischbrötchen mit Hering. (Sofern das Wörterbuch richtig übersetzt hat und es wirklich Hering ist.) Und die Kids mochten den Vanillepudding nicht, auf Grund der Haut. Kulturbanausen!


Vorher wurden noch diese Silvesterbällchen mit Rosinen gemacht, nur das sie hier das ganze Jahr über gegessen werden. Sie sahen ein bisschen anders aus, schmeckten aber beinahe gleich. Mama du musst mir nochmal Omas Rezept geben.


Sonntag, 25. August 2013

Ein Ballon für Jana

Durch Zufall habe ich von einer Aktion zu Ehren von Jana L. erfahren.

Jana war ein deutsches Au-Pair in Amerika, deren Gasteltern ihr zum Abschuss eine Reise nach Hawaii geschenkt haben. Dabei wurde sie allerdings von einem Hai gebissen und verstarb eine Woche später, der erste tödliche Angriff seit 10 Jahren (20-Jährige stirbt nach Hai-Angriff, hr).

Bei dieser Aktion ging es darum, dass Leute, vor allem Au-Pair's, heute um 18:00 Uhr deutsche Zeit Ballons für sie steigen lassen und Fotos davon machen. Die werden zu einer Collage zusammengestellt und der Familie überreicht.

Sowohl die Nachricht von ihrem tragischen Tod, als auch die Anteilnahme auf der ganzen Welt an dieser Aktion, haben mich sehr berührt. Mein aufrichtiges Mitgefühl an die Familie, Freunde und Bekannte. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft für die nächste Zeit.


Maria und ich haben uns also entschlossen, dabei mitzumachen. Zwar bekommt man hier kein Heliumballon, aber es ist ja windig genug. Leider war es heute aber windstiller als die letzten Tage, weswegen es leider nicht geklappt hat. Stattdessen habe ich eine Kerze ans Fenster gestellt.


R.I.P. Jana


Turnier

Gestern fand in der Gegend ein Reitturnier statt, bei dem wir zugeschaut haben. Berghilður hat auch mitgemacht. Sie hat den 2. Platz beim Kinderturnier belegt. Und war richtig stolz.
Es war wunderschön, aber auch ein bisschen kalt. Sirry meinte, ich solle mich schön warm anziehen, habe mich im Sommer aber strikt geweigert. Das einzig Warme waren die Wollsocken, und die habe ich auch wirklich gebraucht.
Zur Stärkung gab es American Pancakes


der Turnierplatz
Bei dem Turnier fand ich den Pass-Wettbewerb mit am interessantesten. Und nicht nur ich. Sobald jemand die Strecke in Pass durchgehalten hat, gab es ein Hup-Konzert. Dann gab es noch so ein kleines Spaß-Turnier, mit Slalomreiten und eine Flasche transportieren. Das war auch lustig.

Der Passwettbewerb. Beim Pass sind die Hufe
auf einer Seite gleichzeitig vorne


Am Abend wurde dann bei uns auf dem Hof für alle gegrillt. Da habe ich noch zwei ehemalige deutsche Au-Pairs getroffen, die eine war auch auf dem Turnier, die ihre alten Familien besuchen.
Später gab es dann noch Musik. Einigen konnte man anhören, wie betrunken sie waren, so laut wie sie mitgesungen haben. Und plötzlich kommt jemand auf mich zu, der vorher alleine und als einziger getanzt hat, und zieht mich hoch. Da hat auch nicht geholfen, dass ich mich schwer gemacht habe. Nach einigen Sekunden lachen und rumtorkeln, habe ich mich aber wieder verzogen. 

(leider habe ich keine Einstellung gefunden,
um den Lichtpunkt zu vermeiden)



Donnerstag, 22. August 2013

Schulstart und Jagen

Seit Tagen heißt es: Donnerstag fängt die Schule wieder an, noch zwei tage, noch ein Tag.
Dass um fünf Uhr so eine Art Einschulung ist, hat Sirry mir erzählt. Ich bin aber davon ausgegangen, dass das nur für Ágerður ist, da das jetzt ihr erstes Jahr ist.
Als Berghilður dann morgens zu Haue war, wusste ich, dass das für alle ist. Für bloß vier Schulanfänger lohnt sich das wahrscheinlich nicht
Erst ging es also um 17:00 Uhr für alle zur Kirche und danach wird gespielt. Und sowas nennt man ersten Schultag, also bitte.
Dann war in Ásgerður Schultasche ein Taschenrechner. Als ich Sirry gefragt habe, warum, meinte sie, dass sei vorgeschrieben. Sie sei sich zwar nicht sicher, ob ab der 1. oder ab der 2. Klasse, aber Berghilður hätte seit der 2. Klasse einen haben müssen. Nichts mit dem guten alten Kopfrechnen.

Dann habe ich tatsächlich Wildgänse zubereitet. Júlíus hat nämlich Besuch von Freunden und sie gehen halt jagen. Bei Wind un Wetter. Und ein Tag war es wirklich stürmisch und kalt, man wäre fast weggeweht. Bei den Gänsen habe ich auch nur die Füllung gemacht und in den Ofen geschoben, gefüllt und verschlossen hat Július sie. Schmeckte aber sehr gut (auch wenn die Soße einen merkwürdigen Nachgeschmack hatte).

Munition im Kinderwagen. Was für ein Waffengesetz hier.
Das passiert, wenn der Hund an Schuhe rankommt.
Zum Glück waren es nicht meine.

Montag, 19. August 2013

Nachrichten

Heute haben die isländischen Nachrichten tatsächlich über die Geiselnahme in Ingolstadt berichtet. Hätten Sirry und Júlíus mir das nicht übersetzt, hätte ich davon gar nicht erst erfahren.

Geiselnahme Ingolstadt

Aber das sich Island dafür überhaupt interessiert, waren schließlich "nur" drei Geiseln. Es passiert wahrscheinlich nicht genug spannendes, um die Nachrichten zu füllen, also wird jedes Ereignis genommen. Auf jeden Fall habe ich mich echt gewundert, dass darüber berichtet wurde.

Sonntag, 18. August 2013

Sonntag? Was ist das?

Das Júlíus als Farmer keinen Sonntag kennt, ist klar. Heute wurde damit angefangen, die Schafställe auszumisten. Das sah nicht so aus, als wäre der Mist über einem Winter , sondern eher über zwei volle Jahre entstanden.



Wie tief ist das? Mindestens ein halber Meter!
Naja, vielleicht nicht ganz

Es wurden Nummern in die Trennwände eingebrannt,
um schneller das richtige Schaf zu finden.

mit Sicherheit nicht die letzte Ladung Mist

Zum Glück ist es so gebaut, dass man da mit einem Radlader reinfahren kann, denn ansonsten: Viel Spaß!

Und Sirry, die ist tatsächlich auf einem Sonntag zur Arbeit gefahren. Zar nur für kurze Zeit , aber trotzdem...

Zum Abendessen gab es dann Haferbrei für alle, nur mir wurde nichts aufgetan, da Sirry meinte, man hätte es Mama, Papa und mir ansehen können, dass wir das alle nicht mögen, als es das zum Frühstück gab, und es aber aus Höflichkeit trotzdem aufgegessen haben.

Danach haben Maria und ich noch einen Ausritt, diesmal auf den Berg, durch eine interessante Landschaft gemacht,. nur haben wir beide unsere Kamera vergessen, also müssen wir da wohl nochmal hinreiten.

Vielleicht kommt ja auch bald mal das Paket an, dann kann ich auch mein Reithelm nehmen. Jetzt warte ich schon 1,5 Wochen darauf.

Samstag, 17. August 2013

Backe, backe Kuchen

Wir haben einen großen Backtag gemacht, den macht Sirry so um die zwei mal im Jahr.
Dabei haben wir so ein spezielles isländisches Gebäck gemacht, die Mehrzahl ist "kleinur".
Es gibt tatsächlich ein Wettbewerb hier, wer davon die Schönsten, Leckersten, und was weiß ich nicht alles, machen kann. Bei so einem Wettbewerb möchte ich gerne mal dabei sein. Ist bestimmt lustig.

Die Rautenform MUSS sein. Der eine Zipfel wird durch
das Loch gesteckt, so das eine Art Knoten entsteht.
fertig frittiert (und sooo lecker)
Am Abend haben wir die letzten Reste des (kaum vorhandenen) Sommers genutzt und nochmal gegrillt. Fleisch mit Käsesauce schmeckt gar nicht mal so schlecht...

Donnerstag, 15. August 2013

Dagbjört

Nach langer Zeit mal wieder ein Post. :)

Seit Montag lernen Maria und ich zusammen isländisch. Vielleicht wird es ja einfacher, wenn man jemanden hat, mit dem man reden kann und der auf dem selben Niveau ist.

Letztens sind Maria und ich wieder geritten, allerdings nicht wie sonst über das Grundstück, sondern entlang der Straße. Eigentlich wollten wir auf den Hügel, der hier ist, hatten aber auch keine Lust, das Tor zu öffnen. Es ist wirklich alles eingezäunt.

Dagbjört, die Kleinste mit 18 Monaten, ist wirklich ein Buch mit sieben Siegeln. Mal ist sie echt gut drauf und im nächsten Moment findet sie einen blöd.

Letztens sollte ich Dagbjört in Sirrys Anwesenheit zu Bett bringen, da Maria Probleme mit ihrem Kind hatte. Bei mir ging das gar nicht. Sie hat nur geschrien und geweint. Nichtmal Sirry konnte sie richtig beruhigen. Sobald sie mit Dagbjört auf dem Arm wieder zum Bett ging, wurde es wieder schlimmer
Sirry meinte, es könne daran liegen, dass Dagbjört weiß, dass Mama da ist. Sie meinte auch, so ein bisschen schreien ist in Ordnung, so lange es nicht klingt, als würde sie sich selbst etwas antun.

Heute Abend musste Sirry zur Arbeit, da die irgendein Meeting haben, und Júlíus ist immer noch draußen auf dem Feld, da es morgen regnen soll (das eine Feld wurde seit 1997 nicht mehr gemäht, das konnte man auch sehen, richtig hohes und schlechtes Gras), also musste ich Dagbjört zu Bett bringen. Nachdem sie erst geschrien hat, da sie nicht kommen wollte und sich sie also hochgenommen habe, habe ich ein bisschen mit ihr rumgealbert und dann konnte ich sie ohne Probleme wickeln und ihre Zähne putzen. Das letzte Mal war das unmöglich. Ins Bett hat sie aber Berghilður gebracht, die Älteste, da ich mir nicht sicher war, wie sie bei mir reagiert. Bevor sie schreit und nicht einschlafen kann.

Dann laufen wir beide seit gestern mit Hoola-Hoop-Ringen über die Terrasse. Wenn ich allerdings keine Lust mehr habe und mich hinsetze, kommt sie und zieht an meinem Shirt, so dass ich wieder aufstehen muss. So als wäre ich hingefallen., denn wenn sie hinfällt, helfe ich ihr halt auch auf.
Und manchmal, wenn ich mich ohne Hoola-Hoop-Ring draußen hinsetze oder an eine Wand anlehne, kommt sie und macht es mir nach. Das ist so süß.

Ein paar Fotos von der Gegend um þórshöfn.

nicht zu erkennen: auf dem Berg ist ein Militärstützpunkt
(kleine runde Kuppel)

die ehemalige Hauptverkehrsstraße




Sonntag, 11. August 2013

Abenteuerland

Ich habe heute einfach mal einen Spaziergang durch die Gegend gemacht. Dabei ist mir das Lied "Abenteuerland" von Pur eingefallen. Alles, was ich bisher von Island gesehen habe, passt so gut zu diesem Lied, mal von Peter Pan abgesehen, den habe ich noch nicht getroffen. 







Und wie sich das Wetter ändert. Erst ist alles bewölkt, dann kommt die Sonne durch und ehe man sich versieht, regnet es.

Nach der Kaffeepause, haben wir noch ein paar Schafe aus dem Stall auf die Weide getrieben. Die Kekse habe ich so wieder abtrainiert.





Geburtstag

Gestern haben wir den sechsten Geburtstag von Ásgerður gefeiert.
Sie hat tatsächlich einen Schminkkoffer bekommen. Als 6-Jährige ist sowas ja ganz toll. So wurde das eine Augenlid pink und das andere lila geschminkt. Das sah aus wie eine Mischung aus blauer Fleck und Clown.
Heute hat sie sich noch besser geschminkt. Die Augenlider zwar einheitlich lila, aber die Augenbrauen dafür pink.

Als ich ihr vor zwei Wochen meine bereits gemachten Kuchen gezeigt habe, war sie ganz begeistert von Raimunds Gitarrenkuchen. Also stand fest, was sie gerne für einen Kuchen haben wollte.


Der ist zwar nicht ganz so schön geworden, wie der von Raimund, aber ich hatte ja auch keine Unterstützung. Eigentlich wollte ich noch ein paar Blumen oder Schmetterlinge aus Fondant machen, aber dann hatte ich doch keine Lust mehr dazu. Muffins mussten schließlich auch noch gebacken und dekoriert werden. Die Dekoration durften dann die Mädchen machen. Sie wollten tatsächlich roten und schwarzen Zuckerguss. Kein blau oder grün oder lila. Es musste schwarz sein.


Die Kinder fanden den Kuchen natürlich echt klasse. Vorher wurde aber lecker Hot Dog gegessen.


Für die Erwachsenen gab es etwas extrem ungesundes. Für den "Kuchen" wurde erst Eiweiß mit Cornflakes gemischt (und Backpulver) und dann in Backofen, so dass Baiser wird. (Mama, warum kommt da Backpulver rein? Kann Eiweiß aufgehen?) Die Scheibe Baiser wird dann halbiert und aufeinandergelegt. Zwischen den beiden Baiserscheiben kommt dick Sahne und ganz oben ist Schokolade. So richtig ungesund und süß. Ich wurde vom anschauen schon satt.

Am Abend hat mir Maria noch Skat beigebracht. Oder versucht. Oder angefangen. So ein bisschen habe ich jetzt verstanden. Also Papa, dann mach dich in einem Jahr auf etwas gefasst. 

Tatsächlich wird es langsam dunkel. Um halb zwölf in der Nacht, ist folgendes Bild entstanden. 


Also so langsam kommt der Winter. Das bestätigt jetzt neben den Temperaturen auch die Nacht. 

Dienstag, 6. August 2013

Akureyri

Heute waren wir in Akureyri in der Mall. Es ist von der Größe vielleicht einigermaßen vergleichbar mit dem Famila-Center in Wechloy. Aber selbst das ist noch zu groß.
Wenigstens kann man hier einigermaßen shoppen gehen. Und es ist rein gar nichts los.


Dann haben wir mir eine neue isländische Simkarte gekauft, nur um dann festzustellen, dass T-Mobile mein Handy gegen fremde Simkarten gesperrt hat. Auf den Entsperrungscode muss ich mit viel Glück jetzt eine Woche warten. 

Danach waren wir noch in der "Innenstadt" Akuryris, da Ásgerður unbedingt Ohrlöcher haben wollte. Viel davon gesehen habe ich allerdings nicht. Eigentlich wäre ich noch gerne zur Kirche gegangen, um mir die Fenster anzuschauen. Dass mache ich dann beim nächsten Mal. 

Anschließend waren wir noch einkaufen. Jetzt weiß ich wenigstens auch, warum wir einen Anhänger mitgenommen haben. (Für so wenig Gepäck war der Anhänger 30 Nummern zu groß.) Wir haben für umgerechnet 950€ Lebensmittel eingekauft. In einem einzigen Geschäft. Und ich dachte, Mama hätte viel fürs Café ausgegeben. Wenigstens sollen unsere Lebensmittel für zwei Monate halten. In Þórshöfn  ist es einfach alles viel zu teuer. 

Unter der Schicht Kartons ist noch eine Schicht!!


Montag, 5. August 2013

Hvammstangi

In Hvammstangi kann man eine Robben-Tour machen. Ich wollte erst mitfahren, habe es mir aber wegen den Wellen anders überlegt, da es doch etwas stürmisch war. Stattdessen bin ich dann ins Robben-Museum gegangen. Da gab es dann folgendes Märchen:

Das Robbenfell
Es war einmal ein Bauer, der am frühen Morgen an einer Meeresklippe vorbeiging. In der Klippe lag eine Höhle, und von dort schallte ausgelassene Heiterkeit eines Tanzfestes herauf. Zahlreiche Robbenfelle lagen vor der Höhle. Der Bauer beschloss, ein Fell zu nehmen, trug es Heim und verschloss es in einer Kiste.

Später am gleichen Tag geht er wieder zur Höhle. Davor sitzt eine hübsche, junge Frau nackt vor dem Eingang und sie weint. Der Bauer reicht ihr Kleidung, tröstet sie und nimmt sie mit Heim. Sie war dem Mann folgsam, blieb gegenüber anderen Leuten jedoch reserviert. Oft saß sie schwermütig und schaute aufs Meer.

Der Bauer und die junge Frau verstanden sich gut. Es dauerte nicht lange, bis er sie heiratete und die Ehe mit Kindern gesegnet wurde. Das Robbenfell jedoch behielt er in der Kiste verschlossen und den Schlüssel trug er stets bei sich, wohin er auch ging.

Nach einigen Jahren, als der Bauer zum Fischfang auszog, vergaß er den Schlüssel unter dem Kissen. Eine andere Version erzählt, dass er mit seinem Gesinde zur Weihnachtsmesse ging und den Schlüssel im Alltagsrock vergaß, die Frau aber war krank und blieb daheim. Während der Mann weg war, fand die Frau den Schlüssel und wurde neugierig auf den Inhalt der Kiste. Als sie das Fell fand, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen. Sie verabschiedete sich von den Kindern und stürzte ins Meer. Doch vorher sprach sie:

"Mir ist Ach und Weh, hab' sieben Kinder in der See und Sieben Kinder an Land."

Als der Bauer Heim kam, stand die Kiste offen und Fell und Frau waren verschwunden. Das Verschwinden der Frau betrübte ihn sehr. Es heißt, dass danach immer, wenn er auf Fischfang zog, eine Robbe mit Tränen in den Augen um sein Boot schwamm. Seit dieser Zeit war er beim Fischen sehr erfolgreich und tat manch einen Glückszug.

Oft sah man eine Robbe am Strand, wenn die Kinder des Ehepaares dort entlang gingen. Die Robbe warf ihnen bunte Fische und schöne Muscheln zu, doch sahen sie ihre Mutter nie mehr auf dem Lande.

Das Märchen finde ich so schön. Vielleicht auch, weil es kein Happy End hat.






Am Abend war ich fischen. Zuerst wollte ich ja nicht, habe es dann doch einmal versucht. Gleich beim aller ersten Versuch habe ich einen großen Fisch gefangen. Danach hatte ich aber nicht mehr so viel Glück. Sobald die Fische allerdings erschlagen wurden, musste ich wegschauen.
Als Júlíus danach die Fische ausgenommen hat, hat er mich förmlich dazu gezwungen, dabei zuzuschauen. Es ist mir aber erspart geblieben, es selber zu machen.

Während des Essens lief im Hintergrund die Nachrichten. Plötzlich höre ich eine deutsche Stimme und "SPD". Wegen den Wahlen wollte ich also gerne zuhören. Aber genau in dem Moment wird eine Frage an mich gerichtet. Toll ...


Samstag, 3. August 2013

Hvanneyri

Heute ging es nach Hvanneyri (das Hv wird Quw ausgesprochen), der ehemaligen Heimatstadt der Familie. Ich habe den frühen Nachmittag damit verbracht, in Borgarnes "shoppen" zu gehen. In drei Geschäften plus Supermarkt! Ich wusste auch, dass es in Borgarnes ,am anderen Ende der Stadt, ein Museum gibt. Das es sich dabei um ein Museum zur Edda-Sage handelt, habe ich leider zu spät erfahren.

In Hvanneyri selber gibt es ein altes Landwirtschaftmuseum. (Wie gut, dass jeder die Kinder kennt, so konnte ich mir den Eintritt sparen.)



Anschließend sind wir am frühen Abend zur größten Heißwasserquelle Islands gefahren, Deildartunguhver. Sie hat einen Ausstoß von 180 Liter/Sek. (!!!!) bei 100°C. Pipelines führen das Wasser noch in ca. 80 km entfernte Städte, in denen es immer noch warm ankommt.