Sonntag, 23. Februar 2014

Þorri - Konudagur

So wie vor einem Monat mit dem Bóndadagur, dem Männertag, der Monat Þorri anfing (Blogeintrag 24.01.2014), endet heute der Monat mit dem Konudagur, dem Frauentag.

Es fing damit an, das wir zwei Pferde in unseren Schafstall bekommen haben. Dort sind nämlich auch vier Pferdeboxen. Jetzt sind zwei davon bewohnt.

Zum Nachmittag hat Sirry dann einen deftigen Schokokuchen gebacken. Wie Ásgerður sagte, der beste Schokokuchen der Welt. Und ich durfte davon nichts essen, denn ich mache gerade eine Hefe-Zucker-Pause. Also kein Hefe und kein Zucker für mindestens zwei Wochen. Und in dem Kuchen war Zucker drin!!

Zum Nachtisch beim Abendessen gab es dann Eis. Schon wieder Zucker. Aber ich wusste, das wir noch Beeren im Tiefkühlfach haben. Also habe ich mir mit etwas Sahne und den Beeren mein eigenes Eis gemacht. Auch wenn der Mixer die Beeren nicht ganz klein geschreddert hat.
Was mich gewundert hat: Ich kenne es so, das in einer Packung Tiefkühlbeeren direkt die Beeren drin sind. Hier sind in einer großen Packung vier kleine Packungen drin, in denen die Beeren sind.

Ansonsten war es aber ein schön entspannter Frauentag. An alle Leserinnen: genießt die restlichen Stunden noch.

Freitag, 21. Februar 2014

"50 verrückte Dinge zu tun auf Island"

Ich habe mir gestern das Buch "50 verrückte Dinge zu tun auf Island gekauft". Für ungefähr 1,50€. Im Internet habe ich es für 17€ gefunden. So teuer ist der Versand aber nur ja auch wieder nicht.
das Buch gehört zu einer kleinen Reihe. Neben diesem Buch gibt es auch "50 verrückt romantische Dinge zu tun auf Island" und "50 verrückte Dinge zu essen auf Island".

Ich mache es jetzt mal sehr ausführlich und schreibe jedes dieser Sachen hier kurz auf. Ich habe nämlich schon einige davon erledigt.

#1 Bekomme einen Blick in die Zukunft
Der Glaube an das Unbekannte ist in Island sehr groß. Es gibt wohl auch einen Radiosender, wo man nachrichten von verstorbenen Verwandten bekommen kann.

#2 Schwimme im Nordatlantik
Über dem Sommer ist das Meer ca. 12-15°C , im Winter kann es im Minusbereich sein.
Es soll auch sehr gesund sein. Und da Island schließlich von Wasser umgeben ist, bietet sich diese natürliche Kur an.

#3 Lerne Wrestling
In Island gibt es eine eigene Wrestlingart, genannt Glíma. Und obwohl es über 150 verschiedene Arten von Wrestling gibt, ist Glíma wohl anderes als alle Anderen.

#4 Verbrenne dein Geld!  (erledigt!)
Die Isländer lieben es, Feuerwerke abzuschießen, habe ich zu Silvester ja schon geschrieben. Jedes Jahr um die 1300 Tonnen!!!! Das Geld wird aber wohl gespendet.

#5 Fange ein Papageitaucher
Der Papageitaucher ist nicht nur der süßeste Vogel der Insel, sondern auch der leckerste. Man braucht aber für das jagen eine Liezens.

#6 Bekomme eine kostenlose Übernachtung
...und zwar im Staatsgefängnis. Ob das wirklich sein muss...

#7 Tauche nach Schätzen
Im Meer um Island sind um die 1000 Schiffe versunken.

#8 Bleibe 24 Stunden wach  (erledigt!)
Im Sommer ist es Tag und Nacht hell. Mitternachts-Golf wird sehr gerne gespielt.

#9 Spende deinen Penis
In Reykjavik gibt es das Phallus-Museum. eine Sammlung von Penissen. Der Größte kommt vom Pottwal, der Kleinste vom Hamster.

#10 Laufe zwischen Kontinenten
Unter Island treffen sich die Eurasische und die Amerikanische Kontinentalplatte. In Reykjanes kann man über eine Brücke laufen und ist dann auf dem anderen Kontinent. Auf jeden Fall etwas, das ich noch tuen möchte.

#11 Nehme einen Blick auf flauschige Bälle
Nur am Lake Mývatn in Island und am Lake Akan in Japan gibt es diese Moosbälle.Keiner weiß, wie diese Bälle entstehen. Die Isländer feiern um den Lake Mývatn jedes Jahr ein Fest, da die Moosbälle unter Naturschutz stehen.

#12 Fange ein Highland-Schaf  (erledigt!)
Jeden Frühling werden die Schafe in die Berge getrieben und jeden Herbst wieder zurück auf die Farm. (siehe September-Blogeinträge)

#13 Stricke einen Isländer-Pullover  (erledigt!)
Alle Isländer haben einen handgestrickten Isländer-Pullover (Peysa). Warm, wasserabweisend, was will man mehr?

#14 Gehe zur Hölle ... und zurück
Lange Zeit dachten die Leute, Island sei der Eingang zur Hölle. Bei den ganzen Vulkanausbrüchen.

#15 Bade in Schlamm
In einem Gesundheitscenter kann man in einer Badewanne voll heißem Vulkanschlamm baden. Das will ich unbedingt noch mal machen.

#16 Erklimme den größten Gletscher in Europa
Dann viel Spaß auf dem gefährlichen Weg auf den 2110m hohen Berg.

#17 Hab Sex mit Elfen
Es gibt tatsächlich ein Buch, das beschreibt, wie man Sex mit Elfen haben kann. (Please YoursELF)
Viele Isländer haben wohl Sex mit Elfen und einige auch Kinder. Das Praktische: keine Krankheitsübertragungen und man kann nur schwanger werden, wenn es beide wollen.

#18 Geh' fischen  (erledigt!)
Die Fischerei ist der größte Wirtschaftsfaktor in Island.
Ich war zwar nur angeln, in die Fischfabrik wollte ich nicht. Das stinkt mir glaube ich ein bisschen zu sehr. Vor allem ist es da schweinekalt drin.

#19 Heirate in der Blue Lagoon
Die Blue Lagoon ist die bekannteste Attraktion auf Island, mit dem geothermischen Seewasser. Auch geheiratet wird sehr gerne dort.

#20 Fechte deine Fahrkünste an  (erledigt!)
Die ganzen Schafe, die im Sommer nicht von den Straßen wollen, sehr viele einspurige Brücken, bzw. Flüsse ohne Brücken und die Schotterstraßen.
Einen Unfall hatte ich bei den Voraussetzungen aber noch nicht.

#21 Lerne Isländisch  (erledigt!)
Isländisch hat sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert. Von den 32 Buchstaben gibt es zwei, die es nur im Isländischen gibt: Ð und Þ. Die Sprache hat sehr viel Ähnlichkeit mit Norwegisch und Deutsch.

#22 Schieße ein Rentier
Eins der Sachen, die ich nicht machen werde.
Seitdem die Rentiere im 18. Jahrhundert von Norwegen importiert wurde, werden sie auch gejagt. Um die 3000 bis 4000 Tiere gibt es im Osten des Landes, ich habe noch keins bewusste gesehen.
Genau wie das Jagen der Papageitaucher, ist das Jagen von Rentieren nur mit einer bestimmen Liezens erlaubt.

#23 Sich aufhellen
Und zwar die Haare. Wenn man an Isländer denkt, denken viele an helle Haare. Aber es gibt sehr viele Isländer, die ihre Haare aufhellen.
Vielleicht sollte ich es auch einmal probieren?

#24 Sei der Koch in der Küche der Natur
Die heißen Quellen können nicht nur zur Beheizung des Hauses, sondern auch zum Kochen benutzt werden. Es gibt ein bestimmtes Brot, das perfekt schmeckt, wenn es im Boden gebacken wird.

#25 Finde deinen Seelenverwandten
Und zwar entweder auf der Dating-Seite des Landes oder in der Disco, aber erst nach Mitternacht. Vorher geht ja keiner auf die Straßen.

#26 Bekämpfe deine Schüchternheit  (erledigt!)
Und zwar im Schwimmbad. Es heißt nämlich: Nackt duschen! Und wenn man mit Badezeug duschen will, wird man von anderen darauf hingewiesen, das man das nicht macht. Blogeintrag 25.07.2013

#27 Erlebe eine Vulkanausbruch
Vulkanische Gebiete sind rund ein drittel des Landes. Es besteht also eine gute Chance, das man dabei sein kann.

#28 Reite ein Islandpferd  (erledigt!)
das Islandpferd ist das einzige Pferd, das man in fünf Gängen reiten kann. Da es verboten ist, andere Tiere in das Land zu importieren, hat das Islandpferd noch viele Eigenschaften, die bei anderen Rassen weggezüchtet wurden.

#29 Treffe Aliens
Genau. Aliens! Und zwar auf dem Gletscher Snæfellsjökull. es ist nicht nur ein sehr schöner Gletscher, sondern es heißt, er ist einer der sieben Energiestationen der Welt, neben den Pyramiden in Ägypten und Stonehenge in England.
1994 gab es ein Fest dort, denn es wurde erwartet, das die Aliens dort landen werden. Aber aus einem unbestimmten Grund sind sie nicht gekommen.
Auf Grund der vielen Energie, ist es wahrscheinlicher, dort auf Elfen zu treffen.

#30 Feier Þorri  (erledigt!)
Im Januar und Februar wird Þorri gefeiert. Vor allem bei Þorrablót, dem Fest, bei dem sehr viele "Delikatessen" angeboten werden, wie Schafshoden.

#31 Paddel um Island in einem Kajak
Ja, solche Sachen kann man wirklich machen. Auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist Die Schnellsten waren Freya Hoffmeister aus Deutschland und Gref Stamer aus den USA. Sie haben 33 Tage gebraucht.

#32 Feier hart für vier Tage und Nächte
Am ersten Wochenende im August wird gefeiert. Im ganzen Land. Nur hier bei mir natürlich nicht.
Am meisten ist auf den Westmänner Inseln los. Von vielen Magazinen wurde die Party dort als die beste Party in der Welt bezeichnet.

#33 Spiele Schnee-Golf
Aber nicht mit weißen Bällen, sondern zum Glück mit farbigen.

#34 Bekomme ein Tattoo auf Isländisch
Bloß 0,005 Menschen der Welt können Isländisch. Warum also nicht einen kleinen Geheimcode tätowieren lassen?

#35 Rolle nackt im Gras
Die Nacht vor dem 24. Juni ist die Jóns-Messe. Dort passieren fantastische Dinge. Kühe sprechen und Seehunde können Menschen werden. es ist auch die perfekte Nacht, um nach mystischen Steinen o.ä. zu suchen. Das nackte Rollen soll gut für die Gesundheit sein.

#36 Protestiere!
In den letzten Jahren war es für Touristen sehr interessant, zu protestieren. Gegen die Umweltzerstörung oder Bauen von Dämmen. Vor allem Musiker und Künstler machen es, um berühmter zu werden.

#37 Kämpfe mit Vögeln  (halb erledigt!)
Und zwar mit Schwalbenschwänzen. Sie brüten sehr gerne auf Island und werden vom isländischen recht geschützt. Wenn sich aber jemand ihrem Nest nähert, greift der Vogel an.

#38 Finde den Wikinger in dir
In Hafnafjörður kann jeder Mann einmal im Jahr zum Wikinger werden. Mit Fingern essen, sich mit allen anderen bekämpfen und nur rumschreien.

#39 Werde heiß!  (erledigt!)
Man kann unter der Dusche stehen, ohne das das heiße Wasser ausgeht.

#40 Hänge rum mit Heiden 
Bevor es das Christentum in Island gab, glaubte man an die alten Götter, wie Odin oder Thor. Auch heute gibt es noch viele Menschen, die an diese alten Götter glauben.

#41 Kämpfe mit Skyr!
Eins von Islands Nationalgerichten ist Skyr. Ein quarkähnliches Milchprodukt mit Geschmack, oder auch ohne. Die Isländer essen Skyr den ganzen Tag. Aber es gibt auch noch anderen Möglichkeiten, was mit Skyr zu tun. Und zwar Skyr-Wrestling, sehr beliebt in der High-School. Bei Protesten wurde der Skyr auch schon mal an das Parlamentsgebäude geworfen.

#42 Übe mit prominenten Isländern
Jeden Morgen, seit über 25 Jahren, macht eine Gruppe von Isländern in einem bestimmten Schwimmbad die sogenannten Müller-Sport-Übungen. Immer draußen im Badeanzug, egal wie das Wetter ist. und manchmal sind auch einige berühmte Isländer dabei.

#43 Bekomme ein isländisches Haustier  (halb erledigt!)
Und zwar ein Schaf. Isländische Schafe sind ungewöhnlich farbenfroh (jetzt nicht grün und blau, sondern es gibt braun-schwarz-weiß Kombinationen), haben langes Fell und nur einen kurzen Schwanz und tolle Hörner.

#44 Wehe weg  (erledigt!)
Island ist an der Grenze zwischen zwei Wind-Systemen. Dadurch ist es eines windigsten Länder der Welt. Das erste Hurrikan-Level wird hier locker erreicht.

#45 Leere deinen Kopf  (erledigt!)
Man gehe einfach in die isländischen Highlands (oder in meinem Fall einfach nur ein bisschen die Straße runter, hier ist schließlich NICHTS).

#46 Spiele Matsch-Fußball  (halb erledigt, bei uns)
Auch wenn ich dafür nicht nach Island muss. Das kann ich auch in Westerloy machen.
Jeden August strömen aber unzählige Menschen zum "dreckigen Wochenende" nach Ísafjörður.

#47 Konfrontiere die Wellen
Surfen ist zwar nicht das erste was die Touris machen, wenn sie nach Island kommen, schließlich gibt es hier kaum Strände und erst recht kein warmes Wetter. Hoch genug sind die Wellen aber.

#48 Erfahre eine natürliche Laser Show  (erledigt!)
Die Nordlichter sind echt ein Wunder der Natur. Wenn der Himmel klar ist und es über den Tag kalt genug war, gibt es echt schöne Bilder. Leider war es bei uns immer nur sehr schwach.

#49 Bade in der Natur
In ganz Island gibt es natürliche heiße Quellen und Wasserfälle. Die Temperaturen können zwischen 24°C und 48°C liegen.

#50 Treffe die Isländischen Weihnachtsgesellen  (erledigt!)
Ein Weihnachtsmann ist ja langweilig. Wir wollen 13!
Jeder Weihnachtsgeselle macht ein bisschen Unfug (siehe Blogeinträge vom Dezember).

Da sind noch einige Sachen, die ich in meinen letzten Monaten unbedingt noch machen will.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Kino-Schwimmen und mehr

Zuerst einmal die isländisch-englische Version des ESC-Liedes:



Die zwei im Hintergrund gehören nicht zu Pollapönk, die in orange und lila. Die waren bloß Gastsänger. Der in lila, mit dem langen braunen Bart und den langen hellen Haaren, ist im Parlament. Ich finde es immer wieder lustig, wenn ich ihn im Fernsehen sehe. Jemanden im Parlament stellt man sich schließlich anders vor. 

Was mich gestern am meisten aufgeregt hat, war die Olympiade. Der Sprint. Deutschland ist 200m vor dem Ziel an erster Stelle. Finnland drängelt sich vor ihn. Deutschland fällt und wird 7. SIEBTER!!!! Dabei waren die anderen alle weit weit hinten.

Vorgestern waren die Kids in der Stadt und sind gerodelt. Wo, keine Ahnung. Und Dagbjört war beim Friseur und sie wollte einfach nicht. Sirry musste ihr die ganze Zeit den Kopf halten.

Sirry ist jetzt bis morgen nicht da. Das heißt, ich habe das Auto. Das habe ich dann schön ausgenutzt und bin heute früh in die Stadt gefahren, habe eine Bankkarte beantragt (ich krieg die bei meiner Bank nur, nachdem ich 6 Monate hier bin) und war noch im Supermarkt. Dort gab es ein Buch: "50 verrückte Dinge zu tun auf Island". Das habe ich mir natürlich gekauft. Später gibt es einen ausführlicheren Post darüber.

Und Dagbjört hat die Autos für die Kleinkinder gefunden. Die können Geräusche machen. Sie war die ganze Zeit da und hat auf die Knöpfe gedrückt. Ganz egal ob ich irgendwie weg war, sie stand da und hat weiter gedrückt.

Und heute Abend geht es ins Schwimmbad. Kino-Schwimmen. Irgendwie wird da eine Leinwand aufgebaut. Vermutlich wird "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2" gezeigt. Da bin ich mal gespannt.

EDIT: Es war nicht Fleischbällchen 2 sondern "Die Konferenz der Tiere" von Erich Kästner. Nur leider habe ich kein Wort verstanden, da es einfach so voll und so laut war. Ich habe das Schwimmbad noch nie so voll gesehen, nicht mal an dem Tag, als die ganzen Farmer außerhalb der Öffnungszeiten schwimmen waren. Und da war es schon voll (s. Blogeintrag 17.09.2013 unten).

Samstag, 15. Februar 2014

Valentinstag und Söngvakeppnin

Gestern war ja Valentinstag. Valentinstag ist hier sehr unbekannt, es ist eher ein neuer Feiertag. Daher wussten die Kids auch nicht, das man den Liebsten dann etwas schenken kann.

Da die Mädels gestern eh frei hatten, da die Lehrer mal wieder eine Fortbildung hatten, haben wir dann den ganzen Tag über gebastelt und gebacken.
Am Vormittag haben wir Kerzen bemalt, Dagbjört hat zwei Teelichter bekommen. Anschließend haben wir Pralinen mit Smarties gemacht. Das Problem war nur, das die Formen, die ich gefunden habe, aus Plastik waren und es dementsprechend am Ende sehr schwierig war, die Schokolade da wieder aus zu lösen. Zwei Pralinen waren am Schluss dann etwas mitgenommen. Und Ásgerður hat die Formen abgeschleckt und anschließend im GANZEN Gesicht Schokolade gehabt.

Am Nachmittag haben wir dann Karten geschrieben. Und als dann Kaffee-Zeit war, kam Júli halt rein und die sind alle durchgedreht. Sie haben sich irgendwo versteckt.

da war mal mehr Schokolade drin
Heute ist das Finale von Söngvakeppnin. Die isländische Variante von "Unser Star für...". Es sind echt gute Sänger dabei, für so ein kleines Land. Ich finde es echt schwierig, bloß einen von denen zum ESC zu schicken.

Es sind insgesamt 10 Kandidaten angetreten, 6 sind im Finale. Hier eine kleine Auswahl:

Solange sie alleine singt, finde ich es okay. Aber alle zusammen finde ich echt schrecklich. Und die Akkordeon-Spielerin hat Ähnlichkeit mit Janin Janßen, oder?

Er hat eine echt gute Stimmung, aber gewinnen wird er bestimmt nicht, gerade weil es Opern-mäßig ist.

Und meine beiden Favoriten:


Die Gewinner: 

Die letzten, Pollapönk, sind, wie der Name übersetzt sagt, welche, die einfach nicht erwachsen sind. Und ich finde sie so cool. Sie sind eigentlich vor allem bei Kindern sehr beliebt. Soweit ich weiß, arbeiten auch alle im Kindergarten. Früher waren sie aber tatsächlich eine Metal-Band oder ähnliches. Und ihr Lied bedeutet übersetzt "Keine Vorurteile". Versteht zwar keiner, die Message finde ich aber trotzdem gut.

Es gibt jetzt wohl eine neue Regel, das, wenn mann sein Lied im Vorentscheid auf Isländisch gesungen hat, es auch im ESC auf Isländisch singen muss. Ich weiß nicht, ob diese Regel nur in Island gilt, oder auch in den anderen Ländern. Auf jeden Fall haben dann die zwei Publikumsfavoriten ihre Stücke umgedichtet.
Während die Zweitplatzierten ihren Song komplett in Englisch anstatt auf Isländisch gesungen haben, hat Pollapönk es 50:50 gemacht. Der Großteil des Liedes ist auf Isländisch und die letzten zwei Refrains sind auf Englisch. So bekommt man doch noch etwas von der Nachricht mit.

Ich glaube zwar nicht, das sie den ESC damit gewinnen können, es wird aber auf jeden Fall für einige Lacher sorgen.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Wochenende

Am Freitag kam Alice über das Wochenende zu Besuch. Sie war im letzten Frühling hier und hat im Stall geholfen und auch auf Dagbjört aufgepasst. Und weil Alice gerade in Reykjavik studiert und Dagbjört ja Geburtstag hat, kam sie mal vorbei.

Samstagmorgen sind dann die beiden älteren Mädels, Alice und ich schwimmen gewesen. Das Wasser im Schwimmbereich war sogar warm.
Mittags hat Alice mich dann um ein Interview gebeten. Für ihr Studium wollte sie Bauern interviewen und mich dann auch als Au-Pair auf einer Farm bei einer Kleinstadt. Also dann einfache Fragen, was ich so mache, Vergleich Deutschland – Island, ob ich mal nach Island ziehen will (Mama, ich glaube nicht, ihr seit dann alle soo weit weg).
Und Limbo haben wir auch alle zusammen gemacht. Dagbjört hat sich immer nach vorne gebeugt. Das war so süß.


Am Nachmittag sind wir alle dann zum Meer gegangen und da waren vielleicht Wellen. Ásgerður ist zu weit ins Wasser gerannt, genau so weit wie Berghildur, und plötzlich hatte sie nasse Füße. Sie hat nicht verstanden, dass ihre Stiefel nicht so hoch sind. Und dann rennt sie wieder ins Wasser, als die Wellen kommen, will sie wieder an den Strand rennen. Natürlich lernt sie aus ihrem ersten Fehler nicht, war zu weit weg, ist zu langsam gerannt und die Wellen waren zu stark. Schwupps lag sie komplett im Meer. Ich bin mit ihr dann also schon nach-Hause gelaufen, während Alice mit Berghildur noch etwas länger geblieben ist. Als Dagbjört dann auch noch vom Stuhl gefallen ist und alle geheult haben, haben wir die Muffins für den nächsten Tag verziert.

Am Sonntag haben wir Dagbjörts Geburtstag mit der Familie gefeiert.
Sirry meinte, ich solle einen Kuchen machen und Muffins. Sie wollte dicke Pfannkuchen machen und der Monster-Kuchen, mit den zwei Eiweiß-Zucker-Platten, zwischen denen Sahne ist und oben war der Rest meiner Schoko-Buttercreme. Monster-Kalorien-Kuchen. Berghildur wollte unbedingt Käsespieße machen. Sirrys Schwester hat noch Toast mit zwei selbstgemachten Cremes mitgebracht. Wer soll das bitte alles essen?




Ich habe für Dagbjört einen Teddy-Kuchen gemacht.
Tatsächlich war am Abend nur noch ein halber Teddy-Kuchen übrig, sehr wenige Käsespieße und ein bisschen von den Pfannkuchen und der Cremes, die Gréta mitgebracht hat. Ich habe vergessen, wie die Isländer essen können.


Seit Sonntagnachmittag funktionieren nur noch isländische Internetseiten gut. Alles außerhalb Island kann nicht mehr geladen werden, bzw. nur sehr langsam. Merkwürdig. Auch jetzt hat das Hochladen dieses Posts Stunden gedauert. Ich kann also nicht versprechen, bald wieder etwas zu schreiben. Vielleicht sind einige Bilder daher nicht zu erkennen. 

Donnerstag, 6. Februar 2014

Dagbjörts Geburtstag

Heute hat Dagbjört ihren zweiten Geburtstag.
Ich habe den ganzen Vormittag mit backen verbracht. Erst den Fondant hergestellt, den Kuchen gebacken und dann irgendwie versucht, den Fondant zu formen. Es war ein bisschen wenig, zum Schluss hat es aber genau gepasst.
Als dann die Mädchen von der Schule nach Hause gekommen sind, habe ich es ihnen verboten, in den Kühlschrank zu schauen. Für sie sollte es auch eine kleine Überraschung sein.
Dagbjört und ich haben am Morgen noch geübt, Kerzen auszublasen. Hat auch gut geklappt. Nur als es dann drauf angekommen ist, wollte sie nicht.

im Vordergrund waren noch zwei Kerzen
Doch bevor es an den Kuchen ging, ging es an die Geschenke. Dagbjört hat Knete bekommen, Bauklötze, die im dunkeln leuchten und ein Bauernhaus, in dem man durch Wände und Dach die Tiere durchstecken kann, wie ein Puzzle. Blöd nur, das man jedes Tier durch jedes Loch stecken kann.

Die älteren beiden Mädchen: "Können wir kneten? Können wir kneten?" Das gehört Dagbjört!!
Und am Abend hat sich Ásgerður dann an die Bauklötze gemacht und die Dagbjört einfach weggenommen. Dagbjört fand es dann natürlich blöd, das ihre vier Jahre ältere Schwester mit ihren Geschenken spielt.

Am Nachmittag war dann nochmal Þorrablót in der Schule. Ich wollte aber nicht mit hingehen. Die "leckeren" sauren Sachen hat Sirry nicht mitgenommen (man musste sich sein Essen selber mitnehmen), aber ich wollte trotzdem nicht. Es war dann die Frage, ob Dagbjört auch zu Hause bleibt, da sie solche Veranstaltungen nicht mag. Sie ist dann aber doch mitgegangen. So hatte ich meinen Nachmittag frei. Eine schöne Abwechslung. Die letzten Wochen war Sirry nämlich immer auf Meetings bis in die Nacht. Da musste ich halt länger aufpassen.

"Wir konzentrieren uns"

Auf diese Kampagne bin ich dank eines anderen deutschen Au-Pairs in Island gestoßen.
"Wir konzentrieren uns" heißt sie übersetzt und ist gegen das Handy am Steuer.

Hier wird ständig mit Handy gefahren. Auf das Auto fahren konzentrieren? Langweilig! Ständig ist das Handy da. Sirry und Júli sind zum Glück nicht ganz so schlimm.

Die oben genannte Kampagne findet man auf Facebook. Isländer lieben nämlich auch Facebook. Ständig während der Arbeit sieht man es dann mal. Selbst Júlis Mutter, 73 oder wie alt sie ist, ist täglich bei Facebook online.

Auf einer Internetseite gibt man dann seine Telefonnummer an und verbindet die Seite dann mit Facebook. Mit meiner deutschen Nummer bin ich recht vorsichtig, aber da ich meine isländische Nummer am Ende des Jahres nicht mehr brauche, ist es mir eigentlich egal.

Es kommt ein kleiner Film von einer Frau, die mit ihrem Handy beschäftigt ist. An der Wand hängt ein Foto von mir (vom Facebookprofil). 
Die Frau steigt in ihr Auto. Kurze Zeit später bekomme ich eine SMS "Ich bin auf dem Weg". Sie fährt weiter und durchsucht gleichzeitig mein Facebookprofil nach Fotos. Nach einer Weile Begutachtung meiner Weihnachtsfotos ruft sie an. Ich nehme ab und höre nur noch den Knall, das Autoradio und ihr Atmen. 
Auf meinem Computer-Bildschirm sehe ich ein überschlagenes Auto und die Frau, die versucht, aus dem Auto zu kriechen.

Die Kampagne ist ein bisschen makaber, bringt aber bei einigen bestimmt den erwünschten Effekt. Es war nämlich wirklich unheimlich, als der Unfall kam und man am Handy das schwere Atmen gehört hat.

Hier bei mir fahren aber so wenige Autos auf der Straße, da kann man dank des Telefonierens nur von der Straße abkommen. Als ich gestern in die Stadt gefahren bin, kamen mir in den ca. 10 Minuten tatsächlich vier Autos entgegen. Rekord!
Was ich aber von den isländischen Verkehrsregeln am besten finde, ist, dass ein langsames Auto vor einem nach rechts blinkt, wenn man überholen kann. Gerade, wenn die Straßen uneben sind, ist das sehr hilfreich. Manchmal wird dann aber bei einer Abzweigung geblinkt. Darf ich jetzt überholen oder will der da rein? Schneller oder langsamer werden?
Was mich immer nur aufregt, ist, dass man in der Stadt wie in Deutschland 50 fahren darf. Und die dackeln da mit 30 lang. 
Aber ansonsten ist es recht entspannend, Auto zu fahren. Ich glaube, meine Familie muss mir im Sommer dann nochmal das richtige Fahren auf vollen Straßen beibringen.

Sonntag, 2. Februar 2014

Þorrablót

Gestern war bei uns in der Stadt Þorrablót. Der Tag, auf den ich mich, seit Hannah hier war, gleichermaßen gefreut und gescheut habe.


Þorrablót ist nämlich ein altes Opferfest. Es werden die Lebensmittel serviert, die bereits Monate zuvor eingelegt, gesäuert und geräuchert wurden. (Gibt es eigentlich in Deutschland gesäuertes Fleisch?)


Ich habe mir geschworen, alles zu probieren. Größtenteils habe ich es auch geschafft.
Bei uns gab es:
  1. Hangikjöt (geräuchertes Fleisch)
  2. halber Schafskopf
  3. gepressten Schafskopf, auch gesäuert
  4. etwas von der Schafsbrust, sah aus wie Bacon
  5. nochmehr Schafsbrust (gesäuert)
  6. etwas vom Bauch (aufgerollt, ich meine auch gesäuert)
  7. saures Walfett
  8. gesäuerte Widderhoden
  9. Trockenfisch
  10. Gammelhai
  11. Flatbrauð und Rúgbrauð (Fladen- und Roggenbrot ähnlich)
  12. und natürlich Brennivín nicht zu vergessen (Kümmelschnaps)
  13. Rüben- und Kartoffelmus
In anderen Städten kann es auch noch etwas mehr werden. Für mich hat das Angebot aber gereicht.

Nachdem wir eingelassen wurden, konnte man sich erstmal schön einen Brennivín nehmen. Und obwohl ich fahren musste, konnte ich mir die Chance doch nicht entgehen lassen, den zu probieren. Als ich das erste Mal am Glas genippt habe, fand ich es nicht so schlimm. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Beim zweiten Nippen war es schon nicht mehr ganz so angenehm und nach dem dritten Mal habe ich den restlichen Inhalt Júlíus gegeben. Das war nichts für mich.

Nachdem dann alle gesessen haben und wir ein kurzes Lied gesungen haben, fing das Essen an. Ich bin erst mal schön langsam mit dem Kartoffel- und Rübenmus  angefangen. Dann die Bacon-Brust. Kalt, geräuchert aber nicht schlecht. Dann kam der gepresste Schafskopf. Beim richtigen Schafskopf kann man das Fett aussortieren. Das ging jetzt halt nicht. Ich konnte es beinahe trinken, so labberig war das. An das gesäuerte Gepresste habe ich mich nicht gewagt. Ich bin nicht ganz so ein Fan von saurem Fleisch.

Anschließend kam der aufgerollte Bauch dran. Von der Konsistenz her ging es. Man konnte es wenigstens kauen. Aber halt auch wieder sauer. Aber das ging noch. Es war besser als das Nachkommende.

Walfett. Hannah meinte, das fand sie am Schlimmsten. Daher habe ich erstmal ein bisschen gezögert. Ich habe mir ein bisschen genommen und das erste Stück in den Mund getan und einfach runtergeschluckt. War ja schließlich Fett. Das zweite Stückchen habe ich versucht zu kauen. Da hat dann mein Würgereflex eingesetzt. Das war einfach zu viel des Guten. Geschmeckt hat es auch nicht.

Und im Anschluss das Widerlichste, die Hoden. Da habe ich wirklich Minuten gebraucht, bis das Stück in meinem Mund war. Albern? Vielleicht! Aber das war vielleicht eine Überwindung. Auch hier hat mein Würgereflex eingesetzt und ich musste erst einmal husten. Das Júli das natürlich am Besten fand, war ja klar. 

Von der normalen gesäuerten Schafsbrust habe ich die Finger gelassen. Nach den Hoden ist mir der Appetit vergangen, auch für das gute Hangikjöt. Nur ein bisschen Trockenfisch und Brot habe ich noch gegessen (dafür stinken meine Klamotten jetzt nach Fisch). 

Danach wurden auf der Bühne ein paar Witze über die Bewohner Þórshöfn's gemacht.

Unter anderem, über die Fischfabrik, weil sie an ihre Angestellte Unterhosen verschenkt hat, falls ich das richtig verstanden habe,


über den Kindergarten, dort schneiden sich die Kids gegenseitig die Haare ab,


über einen Bauer, an dessen Land letztes Jahr Wale gestrandet sind (sehr ungewöhnlich bei uns, daher war das Logo in diesem Jahr auch Wale)


und Jói, Sirrys Vater, war als Jäger verkleidet, der Schneehühner geschossen hat und plötzlich knallt sein Gewehr wirklich. Wir haben uns alle so extrem erschrocken. Über wen sie den Witz gemacht haben, weiß ich aber nicht.


Danach wurde getanzt. Aber ich als Tanzmuffel wollte zuerst nicht. Erst als zwei Mädchen kamen, die eine kenne ich nur vom sehen, und sie mich auf die Tanzfläche gezogen haben, ich hatte schließlich keine andere Wahl, habe ich mich ein bisschen gelockert. 

Die ganze Feier ging dann noch bis halb vier morgens. Ich habe dann den Babysitter noch nach Hause gefahren (es gab wohl keine Probleme mit der sonst so zickigen Dagbjört).