Freitag, 24. Januar 2014

Þorri - Bóndadagur

Der altnordische Monat Þorri beginnt an einem Freitag. Heute. Und zwar mit dem Bóndadagur. Den Männertag. Früher war es der Farmer's Tag. An diesem Tag sind die Frauen besonders lieb zu ihren Männern.
Sirry hat Júli bereits gestern einen schönen Blumenstrauß gekauft, da sie heute Abend ein Meeting für Þorrablót hat. Was das schon wieder ist erfahrt ihr nächste Woche.

Aber was ist denn jetzt eigentlich Þorri?
Þorri ist der vierte Wintermonat, von Mitte Januar bis Mitte Februar. Auch ist es die Personifikation von Frost und Winter in der altnordischen Mythologie.
Im 18. und 19. Jahrhundert war es in den Monaten Januar, Februar und März schwierig, zu überleben. Da wurde alles tierische gegessen, was man hatte. ALLES!!!!

Das wird auf mich auch bald zukommen, denn auch heute ehrt man Þorri noch. Vor allem durch das Fest Þorrablót.

Mein erster Peysa und mehr

Ich habe endlich meinen ersten Peysa fertig. Nachdem ich in den letzten Tagen nur ein bisschen gestrickt habe, um nicht sofort fertig zu werden, haben Sirry und ich gestern Abend doch den letzten Schritt gemacht,
das Loch unter den Ärmel wurde zugenäht.
Ein Tag vorher habe ich die Maschen am Hals angekürzt. Sirry meinte, ich solle das sehr lose machen und ich habe mein bestes gegeben. Nichts desto trotz ist es sehr eng geworden. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes einen Dickschädel. Aber für Sirry war das Loch auch viel zu klein und sie meinte, sie hat einen kleinen Kopf. Aber das leiert mit Sicherheit auch noch aus.

Meine Fernsehsocken sind übrigens immer noch nicht fertig. Mir fehlt nämlich etwas Wolle und ich will nicht eine Farbe nehmen, die überhaupt nicht passt.

Mein Peysa ist aus Lopi-Wolle gemacht. Typisch isländische Wolle. Warm und wasserabweisend. Das Problem: Sie kratzt. Vor allem am Hals. Aber da gewöhnt man sich hoffentlich dran.


Während wir gestern wunderschönes Wetter hatten, viel Sonnenschein und 2°C, lag heute früh viel Schnee und es ist jetzt echt kalt und windig. 
Der Schnee wird jetzt auch komplett verweht.


bei 2°C wird die Wäsche draußen aufgehangen

Samstag, 18. Januar 2014

Fohlenschau

Heute war bei uns auf dem Hof eine Fohlenschau. Wir haben glaube ich die einzige Reithalle, daher bei uns.

Also wie bewertet wird, verstehe ich nicht so ganz. Auf jeden Fall, ob die Fohlen von selbst tölten oder nicht. Aber auf das Aussehen wird nicht geachtet. Die Fohlen waren alle so schwarz. Ein Junge saß auch in der Jury.

Ich wollte Fotos machen, doch die waren alle so verwackelt. Selbst mit der Funktion, mit der ich Bewegungen von Kindern und Tieren aufnehmen kann, waren sie beinahe verwackelter als im Auto-Modus. Also habe ich kleine Filme gemacht und am Computer dann Szenen ausgeschnitten. Blöd nur, das ich vergessen habe, mein Akku aufzuladen und die Kamera dann beim filmen ausgegangen ist.


Ein weißer L200 in Island. Viel Spaß beim Waschen!


Mit meinem Peysa bin ich auch schon richtig weit. Er nimmt langsam Gestalt an.
Als ich ihn gestern fotografiert habe, habe ich gemerkt, das sich das Verbindungsteil gelöst hat. Ich habe nämlich Nadeln, bei denen ich das Band in unterschiedlichen Längen drandrehen kann. Und jetzt habe ich das längste und das kürzeste Band zusammengemacht. Nur das Verbindungsstück war nicht richtig geschlossen. Das war vielleicht eine Arbeit, die zwanzig Maschen wieder auf die Nadeln zu bekommen, da es mitten in der Reihe war und sich einige gelöst haben.
Heute habe ich dann gemerkt, das sich zwei Reihen zuvor ebenfalls eine Masche gelöst hat. Das musste Sirry dann retten, denn ich wusste nicht wie.


Loch zwischen Bauch und Ärmel.
Wird später zugenäht.
Das Problem bei meinem Peysa war, das ich zu lange Arme und einen zu langen Oberkörper im Vergleich zu meiner schmalen Brust habe. Somit konnte ich mich an die Maschenanzahl halten, aber nicht an die Länge. Ich glaube, den Bauch-Teil habe ich auch viel zu lang gestrickt.

Die Fotos sind von gestern. Jetzt bin ich beim Muster auf der Brust. Da habe ich die erste von sieben Farben, die Grundfarben schwarz und weiß ausgenommen, schon fertig. Ob ich ihn morgen wohl fertigstelle?

Samstag, 11. Januar 2014

Ein überfälliger Post!

Dieser Post wird wirklich lang und ist wirklich überfällig.
Schuld ist aber nicht meine Faulheit. Vor 1,5 Wochen ist nämlich ein Sendemast zugefroren, so das er umgefallen ist. Damit war unser Internet futsch. Fernsehen hatten wir aber zum Glück noch. Irgendwie merkwürdig. Auch merkwürdig, dass die in Þórshöfn glaube ich Internet hatten. Eigentlich hätten wir gestern Abend wieder online sein müssen. Dafür wollte jemand vorbeikommen. Wir haben bei uns aber keinen gehört. Daher hat Sirry heute früh die Neuanmeldung selber durchgeführt.

Am 1.1. kam im Fernsehen der Film "Ziemlich beste Freunde". Ich habe mich so auf den Film gefreut. Blöd nur, das die Originalsprache Französisch ist und meine letzte Französisch-Stunde drei Jahre her ist. Und soviel konnte ich von den isländischen Untertiteln auch nicht verstehen. Dazu kam, dass ich angefangen habe, meinen isländischen Peysa (Pullover) zu stricken an diesem Abend und ich die Maschen zählen musste, während Ásgerður ständig geredet hat, da sie noch nicht so schnell lesen kann und fragen wollte. Da wurde ich ein bisschen zickig. Am nächsten Tag musste ich mit meinem Peysa neu anfangen, da ich mich tatsächlich verzählt hatte.

Maria wollte eigentlich ja erst Ende Januar nach Deutschland fliegen. Jetzt ist sie aber schon gestern geflogen. Da wollte ich natürlich mit bis nach Reykjavik. Am Samstag haben wir uns die Preise für den Flug angeschaut und es war teuer, aber akzeptabel. (Maria hatte Internet.) Da wir ja kein Internet hatten, sollte Sirry den bei der Arbeit buchen. Da wurde es aber über zwei Tage so teuer, das ich am Ende beinahe 300€ für hin und zurück hätte bezahlen müssen. Nein Danke!!

Wer gedacht hat, das Weihnachten am 26.12. zu Ende ist, hat falsch gedacht. Schließlich müssen die 13 Weihnachtsmänner auch noch wieder in die Berge. der Letzte geht also in der Nacht zum 6. Januar. Dann ist Weihnachten zu Ende. Traditionell gibt es dann nochmal ein Feuer und Feuerwerk, wie zu Silvester. Da es in Þórshöfn aber zu Silvester ein Feuer gab, halt nicht am 6.1., da sie so viel Holz halt auch nicht haben und so viel Geld um mehr Feuerwerk zu kaufen. Schade!

Am 7.1. haben Dagbjört und ich dann gemeinsam die Weihnachtsdeko im ganzen Haus eingesammelt. Da ist wirklich einiges zusammengekommen.

Dadurch, das wir kein Internet hatten, habe ich schon sehr viel von meinem Peysa geschafft. Der langweilige Bauch ist fertig und der erste Ärmel beinahe. Für den Ärmel musste ich halt auch mit vier Nadeln rundstricken und ich hatte zuerst keine Ahnung, wie ich das halten sollte und Sirry fand das so lustig. Für sie war das das Einfachste und so Selbstverständlich, für mich eben nicht.



An Marias letztem Abend vorgestern sind wir dann in die Bar gegangen und haben Bananenpizza gegessen. Das wäre doch auch was für dich, Sönke, oder nicht? Diese Mischung aus süß und pikant war recht gut. Ich habe es mir ein bisschen schlimmer vorgestellt. Aber man hat die Bananen halt auch nicht ganz so intensiv geschmeckt.


Am Abend kam dann ein Bericht über das isländische Reiten, vor allem Tölt. Das eine Bild hat dann auch ein Pferd auf einer weißen Fläche gezeigt. War das etwa Eis? Die reiten doch nicht auf Eis! Als dann aber zwei Menschen reingeschlittert sind, wusste ich, das es wirklich Eis war. Eis-Tölt. Die Pferde waren so sicher.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Silvester

Heute früh war alles so wie immer.
Zum Mittag kam dann Júlis Schwester und ihr Mann aus Egilsstaðir. Während die beiden mit den älteren Mädchen zum Strand gegangen sind, bin ich zu Maria gegangen.

Um halb fünf haben wir uns dann fertig gemacht. Um 17:00 Uhr gab es nämlich auf einer Farm ein Feuer. Ich bin von einem kleinen Feuer für die Kinder ausgegangen. Daher wollten Maria und ich in der Nacht nach Þórshöfn, wo es ein Großes geben sollte. Tatsächlich war unser Feuer aber auch sehr groß.

Ich habe Júli gefragt, warum ein Feuer an Silvester. Sein Schwager meinte, es könnte sein, dass man das alte Jahr wegbrennen möchte und mit den Raketen in ein neues starten will. Schöner Gedanke, mit dem abbrennen.

Wir sind angekommen und jeder hat eine Fackel bekommen, die in den Familien, bzw. die Väter, selbstgemacht wurde. Anschließend sind wir über einen neuen Weg zum Holzhaufen gegangen.

leider etwas weiß, durch den Rauch der Fackeln
Als dann genug Leute beim Feuer waren, haben wir gemeinsam das Feuer mit unsere Fackeln angezündet. Das wollte ich immer schon einmal machen.



Zwischendurch wurde dann Öl oder Teer, Reste von den Fackeln, auf das Feuer gegossen.

Catching Fire -
Das Mädchen, dass in Flammen steht!


Nach einer Weile wurden dann Lieder gesungen. Silvesterlieder. Sie handeln über Elfen.


Nach einer dreiviertel Stunde war es schon wieder vorbei. Das Abendessen musste schließlich auch noch vorbereitet werden. Bei uns gab es Schwein. SCHWEIN!!  Endlich einmal.
Zu dem Schwein gab es wieder karamellisierte Kartoffel und Kohl. Zur Feier auch Rosenkohl. Die Soße war mit Pilzen. Das war echt lecker. Fast wie Schnitzel. :) Zu dem Fleisch gab es dann auch noch Ananas. Und wieder Laufabrauð.

Als ich nach oben gekommen bin, waren alle fein angezogen. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Zu Weihnachten ja, aber Silvester?! Ich hatte bloß eine dunkle Jeans und den Pulli von Mama.

Apropos von Mama: Die isolierende Hose, die du mir mitgegeben hast, bei der ist der Reißverschluss jetzt kaputt. Plötzlich hatte ich den Zipper in der Hand.

Am Abend kam dann tatsächlich im Jahresrückblick der Harlem Shake. War der in Island auch so bekannt? Und die Information, dass im nächsten Jahr eine Simpsons-Folge komplett auf Island spielt. Da bin ich ja mal gespannt. Die meiste Zeit vom Rückblick hat sowieso Snowden eingenommen.

Im Anschluss gab es dann eine Verarsche zu dem Rückblick. Und der Fernseher war so laut. Normale Lautstärke reicht ja nicht. Nein.
Zu Beginn wurde "Wrecking ball" von Miley Cyrus umgedichtet. Im Originalvideo sitzt sie selbst halb nackt auf der Abrissbirne und anzügliche Posen macht. In dieser Verarsche wurde Miley Cyrus durch einen extrem fetten Kerl ausgetauscht, der halbnackt auf der Abrissbirne sitzt und ebenfalls solche Posen macht.

Und die Kids pfeifen schon seit 15:00 Uhr auf ihren Tröten rum. Ich habe ihnen gesagt, dass man das erst um Mitternacht macht, aber die fanden es scheiß egal.

Die ersten Raketen sind viel zu früh gestartet. Sirry meinte, nachdem diese Verarsche vorbei ist, wird gezündet. In Reykjavík habe man dann zwei Stunden Lichter am Himmel. Bei uns war es nicht ganz so lange. Dafür sind aber schöne Bilder entstanden.




als würde das Haus brennen
Wunderkerzen im Einsatz
Skál! - Prost!
endlich darf das Knusperhaus geplündert werden
Gleðileg nýtt ár.
Frohes neues Jahr.