Montag, 23. September 2013

"Ég heiti Fenja Geroldsdóttir."

Nachdem ich beim letzten Mal so für die isländischen Vornamen geschwärmt habe, möchte ich das jetzt etwas vertiefen.
Bevor es aber zu dem Nachnamen geht, erst einmal etwas zu den Vornamen. Schön der Reihe nach.

Meiner Meinung nach sind die Vornamen echt etwas Besonderes, nicht nur weil sie einfach so wunderschön sind, sondern auch, weil sie sehr altmodisch und traditionell sind, da viele moderne Namen in Island nicht zugelassen werde. So dürfen die Namen nur Buchstaben des isländischen Alphabets haben.
Einige Beispiele für männliche Namen: Jón, Kári, Ólafur, Atli, Friðrik, Sigurður. Weibliche Namen wären zum Beispiel: Emilía, Guðrún, Sóley, Auður, Katla oder Kamilla.
Viel Glück beim Aussprechen.
(http://www.beliebte-vornamen.de/2586-islaendische.htm)

Die Nachnamen sind jedoch spannender. Es sind nämlich Patronyme. Das bedeutet, dass es keine Familiennamen gibt, sondern dass der Nachname angibt, wie der Vater mit Vornamen heißt. Diese Art der Namensgebung ist sehr alt. Während aber in Norwegen und Schweden bereits "unser normales" Familiennamensystem durchgeführt wird, haben die Isländer den Sprung noch nicht geschafft.



Kompliziert zu erklären, aber im Grunde ganz einfach. dazu ein Beispiel. Ein Vater heißt Axel Jónsson. Dieser hat einen Sohn. Páll. Páll heißt aber nicht wie der Vater Jónsson, sondern Axelsson. Das setzt sich zusammen aus Axel, dem Namen des Vaters, und son (Sohn). Also Axels Sohn. Seine Tochter María heißt also Axelsdóttir, Axels Tochter.

In selten Fällen kann der Nachname des Kindes nach der Mutter gehen, das dann vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass das Kind nichts mehr mit dem Vater zu tun haben möchte. Das ist aber wirklich sehr selten.

Da es halt keinen gemeinsamen Nachnamen gibt, wird das Telefonbuch auch nach den Vornamen geordnet. Des Weiteren hat eigentlich jeder Isländer einen zweiten Vornamen. Schließlich kann es sowohl im Norden als auch im Süden einen Axel geben, der eine Tochter namens María hat. Mit einem zweiten Vornamen kann man dann nicht so schnell vertauscht werden. Manchmal stehen auch die Berufe im Telefonbuch.

Übrigens: Ich bin letztens meinen Sohn geritten. Seine Mutter hieß nämlich auch Fenja.

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